Oberstufenfahrt nach Weimar 2023: Literatur und Geschichte hautnah erleben

Nach dem coronabedingten Ausfall der Studienfahrten nach Weimar in den letzten beiden Jahren fand vom 18. - 21. Januar 2023 endlich wieder die beliebte Studienfahrt nach Weimar statt: 46 Schülerinnen und Schüler wurden von ihrer Lehrerin Sarah Dietsch sowie ihren Lehrern Mark Lipok und Jörn Dau begleitet. Diese drei unterrichten in der Q1 sowohl im Fach Deutsch, als auch im Fach Geschichte: denn diese Fächer bildeten die Grundlage des Programms in Weimar.

Nach der Anreise - ein Dank an das Busunternehmen Meinhardt und insbesondere an den geduldigen und verständnisvollen Buschauffeur Ingo - erkundete die aus den beiden Deutsch-LKs und dem Geschichts-LK zusammengesetzte Gruppe selbständig die Stadt. Sie erhielt mit dem Besuch des neuen Museums der Weimarer Republik den historischen Hintergrund für die am nächsten Tag angesetzte Besichtigung der Gedenkstätte Buchenwald. Das strahlend schöne Wetter am Donnerstag erzeugte einen massiven Gegensatz zum Gefühl, welches auf dem berüchtigten Appellplatz des KZ entsteht. Dieses Gefühl wurde dann durch die gelungene Dauerausstellung, in der insbesondere das Schicksal einzelner KZ-Insassen dargestellt wird, vertieft. Der Umgang der DDR mit dem Faschismus wurde abschließend auf dem Gelände des Glockenturms erarbeitet.

Der Freitag stand dann ganz im Sinne der Literatur. Der Vergleich der Behausungen von Goethe und Schiller erzeugte schon deutliche Erkenntnisse zum Leben der Weimarer Klassiker und das Goethemuseum ermöglichte einen tieferen EInblick in dessen Leben und Schaffen. Abgerundet wurde dieser Block durch den Besuch der überaus beeindruckenden Anna-Amalia-Bibliothek, in der selbst sonst nur widerwillig Lesende über die Pracht und die Vollkommenheit dieses Büchertempels staunten. Das Theaterstück am Abend im Nationaltheater war dann für alle eine Herausforderung, eine erzwungene Planänderung spielte eine Romanvorlage von Michsel Bulgakow ins Programm und neben den drei Erzählebenen setzten uns auch die Verfremdungselemente doch erheblich zu. EInmütig fiel jedoch das Zeugnis über große Schauspielkunst der Akteure aus. Glücklicherweise bietet Weimar genügend Möglichkeiten, auch solche Erlebnisse in angemessenem Rahmen zu verarbeiten...

Am Samstag stand nach einem kurzen Abstecher ins Museum Neues Weimar, in der die Geschichte des Bauhauses reflektiert wird, die Heimreise auf dem Programm und nach einer Heimreise ohne Zwischenfälle waren wir rechtzeitig zur zweiten Halbzeit wieder zuhause auf dem Sofa. Fazit: Unvergessliche Eindrücke einer faszinierenden Stadt mit einer sehr netten Gruppe - ein herausragendes Erlebnis!

Text & Fotos: Jörn Dau