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Literaturunterricht der besonderen Art

17.12.2019

Am 12.12. gab es für den 12. Jahrgang eine Theatervorstellung im Theater am Engelsgarten, die wohl niemand so schnell vergisst.

Die Literatur-Oper Köln spielte eine Opernproduktion, die gleich zwei Texte des Dichters Heinrich von Kleist verarbeitet: die Novelle „Die Marquise von O.“ und die Abhandlung „Über das Marionettentheater“. Die Novelle gehört zur Pflichtlektüre der Oberstufe und so war es für alle eine interessante Einführung in einen Text, dessen Lektüre ohnehin gerade ansteht.

Die Geschichte von der Adeligen, die ohne ihr Wissen schwanger wird und sich per Zeitungsannonce auf die Suche nach dem Vater ihres Kindes macht, ist ohnehin schon skurril genug, wurde aber noch komplexer dadurch, dass sie mit dem philosophischen Essay „Über das Marionettentheater“ verwoben wurde. Die Mischung aus Schauspiel und Operngesang war live unterlegt mit einer bizarren, meist atonalen Musik, die durch drei junge Musiker*innen mit Klavier, Trompete und diversen Schlaginstrumenten virtuos gespielt wurde. Das karge multifunktionale Bühnenbild griff mit herabhängenden Fäden die Metapher des Puppenspiels auf.

Nach der Vorstellung standen die sieben DarstellerInnen und drei MusikerInnen mit dem Regisseur Andreas Durban und einem der Komponisten noch für Fragen zur Verfügung, was reichlich genutzt wurde. Die SchülerInnen waren hochbeeindruckt von den Leistungen der jungen SängerInnen (Gesangsstudierende der Hochschule für Musik und Tanz Köln,  die jüngste ist 23 Jahre alt) und zeigten lebhaftes Interesse an den SpielerInnen und dem Entstehungsprozess der Oper.

Regie: Andreas Durban / Komposition: Henrik Albrecht (Über das Marionettentheater), Michael Gerihsen (Die Marquise von O.)  / Musikalische Leitung: Georg Leisse

 

Textgrundlage: Dr. Susanne Meier

Fotos: Oper Wuppertal

Foto © Oper Wuppertal
Foto © Oper Wuppertal

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